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Die Geschichte des Bauens ist auch die Geschichte der Baustoffe. Schon immer haben sich die Menschen damit beschäftigt, Baustoffe zu verwenden, die Wasser sehr gut abhielten und sich eventuell sogar dauerhaft beständig gegenüber Feuchteeinflüssen zeigten.
Hinzugekommen ist bei modernen Baustoffen der Gedanke, dass das Material gar nicht viel Feuchtigkeit aufnimmt. Dies wird beispielsweise durch den sogenannten Lotuseffekt erreicht, bei dem die Oberfläche des Materials das Wasser wie bei einer Lotusblüte zu einem großen Teil abperlen lässt.
Bis heute wurde jedoch bei der Entwicklung und Herstellung von Baustoffen kein Fokus auf die (technische oder vegetative) Abtrocknung nach Wasserschäden gelegt. Somit ist das Wissen hierzu aus den Erfahrungen der Anwender, in erster Linie Bautentrockner, entstanden und wird innerhalb dieser Handwerkszunft weitergegeben.
Vereinzelt existieren Listen von Fachbuchautoren und Herstellern, die eine grobe Orientierung von Trocknungszeiten der einzelnen Baustoffe wiedergeben und in den meisten Fällen auch mit meinen Erfahrungen übereinstimmen.
Doch hängen die Trocknungszeiten von sehr vielen Faktoren ab und sind in den meisten Fällen auch nicht pauschal für jeden Wasserschaden gleichermaßen anzugeben. Maßgeblich dafür, wie viel Wasser zu Beginn der technischen Trocknung im Baustoff enthalten ist, sind neben einer Vielzahl anderer Faktoren unter anderem:
Zudem kommt es auf das handwerkliche Wissen des Anwenders an und auf den fachgerechten Aufbau der erforderlichen Trocknungsanlage. Wählt man beispielsweise eine zu geringe Geräteleistung oder setzt die eventuell notwendigen Bohrungen falsch, verzögert sich die Trocknungsdauer und der Baustoff selbst kann lediglich über seine Umgebungsparameter (Luftkontakt, Kontaktflächen, etc.) die Feuchtigkeit abgeben.
Beides verlängert den Trocknungszeitraum zum Teil erheblich.
Weitere noch nicht betrachtete Einflussfaktoren auf den Trocknungszeitraum des Baustoffs sind außerdem die Salzbelastung und die Art des Wassereintrages. Handelte es sich bei dem Wasserschaden um Frischwasser, Abwasser oder Wasser mit chemischer Verunreinigung?
So unterschiedlich die einzelnen Baustoffe auch sind, so different sind die Abtrocknungszeiten und deren Einflussfaktoren. Eine hundertprozentige Angabe zum jeweiligen Abtrocknungszeitraum ist in den meisten Fällen also nicht möglich.
Jedoch ist der erfahrene Bautentrockner in der Lage, einen ungefähren Schätzwert abzugeben, wann die Baustoffe ihre Ausgleichsfeuchte erreicht haben. Doch seien Sie ihm nicht böse, wenn die Trocknung doch etwas länger dauert.
Michael Grübel