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Die Holzfeuchte – wichtiger Wert beim Holz- und Bautenschutz

Die Holzfeuchte hat erheblichen Einfluss auf die meisten Holzeigenschaften und ist von hoher praktischer Bedeutung für die Holzwirtschaft, für die Holztechnik und für Schäden an Holzbauteilen. In diesem Ratgeber gehen wir auf verschiedene Begriffe ein, die im Umgang mit Holz dahingehend verwendet werden.

Holzfeuchtearten – Fakten zur Holzfeuchtigkeit

Nachfolgend einige der wichtigsten Holzfeuchtearten und ihre Bedeutung:

  • Relative Holzfeuchte

Gemäß der DIN EN 13183-1 wird die relative Holzfeuchte als das prozentuale Verhältnis der Masse des in einer Holzprobe enthaltenen Wassers zur Masse der wasserfreien / darrtrockenen Holzprobe definiert.

  • Darrtrocken

Gemäß der Darrtrocknung beträgt die Holzfeuchte nach der technischen Trocknung im Wärmeschrank 0 Prozent. Das Darrtrockengewicht ist die Basis für die Berechnung der Holzfeuchte und ein wichtiger Bezugspunkt für die Angabe von Holzeigenschaften, die von der Holzfeuchte abhängig sind (beispielsweise Rohdichte, Faserstoffkonzentration, Chemikalieneinsatz, Gewichtsermittlung und somit Preisbestimmung von gehandeltem Rohholz).

  • Gleichgewichtsfeuchte

Wenn Holz einem bestimmten, konstanten Klima ausreichend lange ausgesetzt wird, nimmt es den Feuchtezustand der Umgebung an. Es steht im Gleichgewicht zu der Umgebungsfeuchte (hygroskopisches Gleichgewicht). Hierbei stehen die drei Größen Lufttemperatur, Luftfeuchte und Gleichgewichtsfeuchte in einer gesetzmäßigen Beziehung zueinander. Sind zwei der drei vorgenannten Größen gegeben, so ist auch die dritte Größe automatisch festgelegt. Für Holz und Holzwerkstoffe muss die Gleichgewichtsfeuchte beispielsweise in einem Klimaschrank ermittelt werden.

Bei der hygroskopischen Gleichgewichtsfeuchte wird unterschieden, ob zum Erreichen des Gleichgewichtszustandes Wasser abgegeben (Desorption) oder wieder aufgenommen wurde (Adsorption). Somit liegt das Sorptionsgleichgewicht von Holz beim Entzug von Wasser (Desorption) höher als bei der Wasseraufnahme (Adsorption). Die daraus abgeleiteten Sorptionsisothermen sind also nicht deckungsgleich. Zudem spielt die Temperatur bei der Feuchteaufnahme eine Rolle. Hier gilt: Je höher die Temperatur, desto niedriger ist die Gleichgewichtsfeuchte.

Die Feuchteaufnahme und -abgabe ist von der Holzart abhängig, wurde aber im sogenannten „Keylwerth-Diagramm“ unter Verzicht auf besondere Genauigkeit – nicht für alle Holzarten – ermittelt. Im Diagramm lassen sich aus ermittelten Sorptionsisothermen, zum Beispiel für Fichtenholz, die Gleichgewichtsfeuchtewerte in Abhängigkeit von Temperatur und Luftfeuchte ablesen. Weiterhin sind die Linien konstanter Feuchtetemperaturen eingezeichnet.

Dies kann unter anderem bei der Ermittlung von relativen Luftfeuchtewerten in Innenräumen von entscheidender Bedeutung sein, da sich Holz erst zeitverzögert dem Umgebungsklima anpasst.

Wichtige Begriffe von Normalfeuchte bis Fasersättigung

Die Normalfeuchte beschreibt die Holzfeuchte, die sich unter normalen Klimabedingungen (20 °C / 68 Prozent relativer Luftfeuchte) nach einer längeren Lagerung einstellen würde.

Holz hat in Mitteleuropa einen Feuchtegehalt von ca. 15 Vol.-% mit einer Schwankung zwischen 12 und 20 Prozent, je nach Witterung und Jahreszeit. Im Sommer ist der Feuchtegehalt höher – im Winter niedriger, was das Holz zum „Knacken“ bringt. Umgangssprachlich wird das sich durch die Feuchteänderung einstellende „Knacken“ mit der Umschreibung „Holz arbeitet“ bezeichnet.

Im Bauwesen wird die Holzfeuchte nach der DIN 68 365 „Bauholz für Zimmerarbeiten“ in die drei Kategorien „frisch, halbtrocken und trocken“ eingeteilt. Als „trocken“ wird eine mittlere Holzfeuchte bis maximal 20 Vol.-% bezeichnet.

Fasersättigung – technische Trocknung

Eine besondere Bedeutung als physikalischer Zustand hat der Begriff „Fasersättigung“. Wird Holz bis zu diesem Wert technisch getrocknet, besteht bei vielen Hölzern die Gefahr von Zellkollaps (Risse / ungleichmäßige Verformungen) und Verfärbungen.

Die Fasersättigung stellt sich bei einer rel. Luftfeuchte von knapp unterhalb von 100 Prozent ein. Unterhalb der Fasersättigung beginnt der Abbau der Feuchtigkeit aus den Zellwänden.

Gut zu wissen:

Je höher die Holzfeuchte, desto größer ist die Gefahr, dass Holz von holzzerstörenden Pilzen und Insekten angegriffen wird.