Bürgerpreis für Helfende Hände – Interview mit dem „Deutschen Handwerksblatt“
Interview mit dem „Deutschen Handwerksblatt“ vom 17.02.2011
Seit 1996 besteht das Unternehmen Michael Grübel KG Trocknungsfachbetrieb in Bielefeld.
Mit vier Niederlassungen in der Region und 36 Mitarbeitern hat sich das Unternehmen am Markt einen guten Namen erworben. Erst kürzlich hat Firmeninhaber Michael Grübel das Fachbuch „Richtig handeln bei Wasser- und Feuchtigkeitsschäden“ herausgegeben. Seit zehn Jahren engagiert sich die Grübel KG mit dem Projekt „Helfende Hände“ auf vielfältige Weise sozial. Ende letzten Jahres wurde sie zweiter Preisträger beim Deutschen Bürgerpreis. 1.200 Betriebe hatten sich beworben.
DHB: Herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Bürgerpreis, das ist eine der höchsten Auszeichnungen der Bundesrepublik Deutschland.
Grübel: Ich bin sehr stolz, dass wir den Bürgerpreis erhalten haben. Verliehen wird er unter anderem von engagierten Bundestagsabgeordnetem, den Sparkassen, Städten, Gemeinden und Kreisen. Wir – damit meine ich meine Mitarbeiter, aber auch meine Familie – haben ihn vor allen Dingen erhalten, weil wir schon seit mehr als zehn Jahren ehrenamtlich aktiv sind. Gemeinsam mit meinen beiden älteren Kindern und einer Auszubildenden bin ich ins ARD-Hauptstadt-Studio gefahren, um den Preis in Empfang zu nehmen.
DHB: Für welche Aktivitäten wurden Sie ausgezeichnet?
Grübel: Unter dem Motto „Helfende Hände“ vereinigen wir drei unterschiedliche Aktivitäten: Die jüngste Initiative „Stadtglück“ haben unsere Auszubildenden auf die Beine gestellt. Schulen und Kindergärten können uns Wunschmotive per E-Mail senden. Diese werden als Postkarten gedruckt, je Einrichtung spenden wir 200 Karten. Bei „Hilfe durch Handwerk“ können sich öffentliche Einrichtungen an uns wenden und um handwerkliche Unterstützung bitten. In Zeiten, in denen unser Unternehmen weniger ausgelastet ist, helfen meine Mitarbeiter. Bei „Zeit im Alter“ besuchen wir Seniorenheime. Dort tragen wir, meine Kinder wirken auch mit, Lieder und Gedichte vor.
DHB: Wie hat sich Ihr soziales Engagement auf das Unternehmen ausgewirkt?
Grübel: Mitarbeiter, die sich an den Projekten beteiligen, entwickeln Teamgeist. Sie gehen positiv auf andere Menschen zu, weil sie spüren, dass sie „Gutes tun“, das bereitet ihnen Freude. Sie arbeiten gerne bei uns, bleiben und mit ihnen Kow-how. Als PR-Gag sind solche Projekte nicht geeignet. Sie müssen in der Unternehmenskultur verankert sein und sowohl vom Unternehmen als auch von den Mitarbeitern gelebt werden. Auch meine innere Einstellung muss passen: Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben.
DHB: Sie haben schon einige hochrangige Preise erhalten. Was bewegt Sie zur Teilnahme an Wettbewerben?
Grübel: Bei jeder Teilnahme um einen Wettbewerb, sei es der Bürgerpreis oder der Preis der „Initiative Freiheit und Verantwortung 2007“, muss ich mich intensiv mit meinem Unternehmen auseinandersetzen. Ich muss die Organisation durchdenken, wer macht was, wie regeln wir dies etc. Es ist eine „Selbstunternehmensberatung“. Im Laufe der Bewerbung kann es passieren, dass ich die Strukturen ändere oder einfach eine andere Sicht auf die Dinge gewinne. Natürlich beflügeln mich auch die bisherigen Erfolge: Ein gewonnener Preis oder eine gute Platzierung sorgen für gute Artikel in der Presse und steigern damit den Bekanntheitsgrad des Unternehmens. Natürlich stellen wir auch Hinweise und Links auf unsere Internetseiten.
DHB: Was empfehlen Sie anderen Unternehmern?
Grübel: Ich kann nur sagen: Die Teilnahme an Wettbewerben lohnt sich. Oft ist das Bewerbungsverfahren gar nicht so zeitaufwändig, wie es erst scheint. Natürlich muss der Wettbewerb zum Unternehmen passen. Wir haben uns neben unserer fachlichen Kompetenz soziales Engagement auf die Fahnen geschrieben.